Tikondane wünscht Euch frohe Weihnachten

Auch aus Malawi von Hackson, Managing Director der Nkonthwa Washing Station

Es beginnt alles in Malawi

Nkonthwa, Phoka Hills

Die Phoka Hills Coffee Cooperative liegt im Norden Malawis an den Osthängen des Nyika Nationalparks. Die Kooperative hat sich vor 4 Jahren von der größten Kooperative der Region losgesagt und ist den mutigen Weg in die Eigenständigkeit gegangen. Die Farmer:innen waren zurecht überzeugt von der Qualität ihres Kaffees nahmen die Korruption, ausbleibende Zahlungen und Mismanagement in der großen Kooperative nicht mehr hin. Also schlossen sie sich mit ca. 800 Produzent:innen zusammen und gründeten die Phoka Hills Coffee Cooperative.

Die Kooperative ist gegliedert in 13 Business Areas, wobei jede Business Area einen eigenen Director, Secretary und Treasurer hat. Alle Verhandlungen und Preisabsprachen in den Business Areas finden in voller Transparenz vor allen Farmer:innen statt, die diesen beiwohnen möchten. Um die Governance zu stärken, hat die Kooperative verschiedene Position geschaffen, die demokratisch besetzt werden z.B. der Chairman und Vice-Chairman. Es wird für alle Farmerinnen und Farmer mit höchster Genauigkeit festgehalten wie viele Kirschen zur aktuellen Ernte beigetragen wurden – somit wird auch die Auszahlung transparent und fair abgewickelt. Das hat uns wirklich sehr beeindruckt und wir haben sofort gemerkt, dass die Kooperative diese Regeln aufgrund der schlechten Erfahrungen der Vergangenheit etabliert hat. Zusätzlich hat die Kooperative eine wirklich starke Frauenquote von fast 50%, was uns sehr gefallen hat.

Nkonthwa, wo dieser Kaffee herkommt, ist nur über eine kleine Straße und eine sehr wackelige Holzbrücke zu erreichen. Die Farmer:innen bewirtschaften die Felder um die Washing Station, wobei sich die Fläche sehr weit erstreckt und die Produzent:innen teilweise bis zu 60 Minuten bergauf zu ihren Farmen gehen müssen. Die kleinen Farmen mit 5000-7000 Kaffeepflanzen bestehen aus Mischkulturen wie Äpfeln, Bananen und Tamarillos. Mit Nkonthwa Business Area verbinden wir eine starke Kooperation, da sie die ersten Kaffeefarmer:innen sind, die wir im Rahmen unserer Humission Projekte in Malawi geschult haben im Bereich organische Dünger, Bodenqualität und der Produktion von Biokohle aus Ernteabfällen.

Der Kaffee

Der Kaffee ist ein sortenreiner Arabica Kaffee der Varietät Catimor der in der Region sehr verbreitet ist und von den Produzierenden aufgrund der höheren Erträge und besseren Resistenz eingesetzt wird. Durch den Catimor erhält der Kaffee, insbesondere als Espressoröstung, sehr viel Volumen. Der Kaffee wird nach der Ernte gewaschen aufbereitet, wobei er für 24h fermentiert wird vor der Trocknung auf Raised African Beds für 10 Tage, um den Geschmack des Kaffees zu optimieren.

Unser Agroforestry Projekt

Bäume zur Anpassung an den Klimawandel im Kaffee Anbau

Dieses Jahr haben wir mit den Farmer:innen ein neues Projekt begonnen - die Anpassung der Nkonthwa Region an den Klimawandel. Obwohl die Region der Farmer:innen auf mehr als 1500 Metern über dem Meeresspiegel liegt, spürt man den Klimawandel hier deutlich. Kleine Kaffeepflanzen verbrennen in der Sonne während der Trockenzeit und ältere Kaffeepflanzen produzieren weniger Kirschen wegen des Hitzestresses.

Um dem entgegen zu wirken, haben wir mehr als 2000 Baumsetzlinge sowie den Aufbau einer Nursery, einer Aufzuchtstation für kleine Kaffeepflanzen, finanziert.

Dadurch können die Farmer:innen durch Schattenbäume zwischen Ihren Kaffeepflanzen diese gegen die Hitze schützen und klimaresilienter machen. Zusätzlich steigt die Qualität der Kaffeekirschen, da diese im Schatten langsamer reifen und mehr Geschmack entwickeln. Durch die Nursery können aus den Kaffeesamen Jungpflanzen im Schatten unter optimalen Bedingungen großgezogen werden, bevor sie ins Feld verpflanzt werden. Damit erzielen die Farmer:innen wesentlich höhere Erfolgsquoten bei der Anzucht und somit erhöhen sie auch ihre Erträge.

Über Tikondane oder "was passiert mit unserem Gewinn?"

Kurz gesagt: Jedes Kilo Kaffee unterstützt die Projekte von Humission mit einer Spende von 2.50 EUR durch unser 100% gemeinnütziges Geschäftsmodell. Zusätzlich zahlen wir die Farmer:innen direkt, selbst und transparent vor Ort mit 144% des Fairtrade Preises und stellen sicher, dass alle Farmer:innen ihren gerechten Anteil erhalten.

Long story: Natürlich ist das Agroforestry Projekt nur für die Farmer:innen. Wir wollen aber ganz Malawi von unserem Erfolg profitieren lassen. Daher fließt der gesamte Erlös, den wir mit Tikondane erwirtschaften, an Humission e.V.

Wir sind selber alle Mitglied von Humission e.V. und arbeiten zu 100% ehrenamtlich für diese deutsche Nichtregierungsorganisation, die Nachhaltigkeitsprojekte in Malawi durchführt. Bei unseren Projekten stehen die Menschen vor Ort im Mittelpunkt, um z.B. mit Biokohle die lokale Abholzung zu verhindern und mit Koch Öfen die Rauchbelastung in Häusern zu reduzieren.

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Zu Humission e.V.